Nützliche Produkte von coolen Piraten

Die beiden erscheinen pünktlich und vorschriftsmäßig zum Interview. Sie sind maskiert, natürlich. Die Produktion des Mund-Nasen-Schutzes sei eine Pandemie-bedingte lukrative Alternative und läuft bereits auf vollen Touren. Die Hälfte der Masken wolle man spenden, zum Beispiel an ein Kinderkrankenhaus. Die andere Hälfte geht in den freien Verkauf.

Die beiden 14-jährigen Schülerinnen plaudern souverän über das Geschäftliche, aber auch über die eindrucksvollen sozialen Erfahrungen, die die derzeitige „Chefinnen“ der Abteilung Organisation & Marketing gesammelt haben. Elay und Aastha sind Piraten, Produktpiraten. Die von dem Kolleginnen-Duo Langeleh/Weigelt geführte 9h hat das gleichnamige Profil.

Natürlich habe die Corona-Krise zu deutlichen Umsatzeinbußen geführt, so Elay. Die Klasse hatte sich im vergangenen Jahr vor allem auf die eigenhändige Produktion und den Verkauf von Waffeln und anderen Leckereien spezialisiert. Das sei gut gelaufen, aber mit der Krise aus innerschulischen Hygienegründen völlig weggebrochen.

Das Nähen von Masken sei nun eine Alternative. Sie gibt es in verschiedenen Farb- und Stoffdesigns und Größen, so dass jeder seine individuell passende finden kann. Bei allen Produkten wird auf Qualität und Nachhaltigkeit Wert gelegt, betont Aastha. Nähfehler, beispielsweise, werden von der „Kontrolle“ entdeckt. „Dann muss nachgearbeitet werden. Unsere Produkte sollen lange halten und gut aussehen“.

Zusätzlich im Programm der kreativen Piraten: Grillzangen aus Holz und Schlüsselband aus Stoff. Natürlich können auch diese selbstgefertigten Piratenprodukte beliebig individualisiert werden, zum Beispiel mit Namens-Branding in der Zange oder eingestickten Initialen auf dem Stoffband, so Elay.

Sie erklärt, dass sich die Schüler der 9h nach Interesse und Fähigkeiten grob in Teams aufteilen, für Holz, Textil oder Küche. Allerdings hilft man sich untereinander und so mancher Klassenkamerad entpuppte sich als sehr talentierter Näher, zum Beispiel für Wickelunterlagen, die ein edles Sonderprodukt der Piraten sind.

Die Gemeinschaft, die innerhalb eines Jahres in der Klasse nicht zuletzt über diese praxisorientierte Zusammenarbeit gewachsen ist, wird von beiden jungen Frauen besonders hervorgehoben. Sie freuen sich schon auf die weiteren Projekt, die generell eine soziale Komponente haben.

Natürlich müssen die Material- und Herstellungskosten gedeckt werden. Ansonsten fließt ein Teil des Gewinns regelmäßig in Geldspenden oder – wie im nächsten Jahr geplant – als Sachspende (Schulmaterial) an bedürftige Schulen in Afrika. Humanitäre Hilfe also, überhaupt keine Piraterie. Absolut lobenswert!