Zurück in die Gretel – leider noch nicht alle

Die Schulbehörde gibt die Richtung vor: Anfang Mai öffnet der Schulbetrieb wieder. Allerdings zunächst für bestimmte Jahrgänge. Die anderen müssen weiter Zuhause ausharren. Beide Optionen werfen Probleme auf.

Am 4. Mai soll – nach aktuellem Stand – die Schule wieder hochgefahren werden. Schrittweise. Nach sieben Wochen virtuellem Unterricht kommen dann die ersten Schülerjahrgänge zurück in die Gretel: Neunt- und Zehntklässler sowie der 12. Jahrgang. Geplant ist ein klassenraumgebundener, gestaffelter Unterricht in halber Gruppenstärke und halber Stundenzahl. Die andere Hälfte der Klassen oder Lerngruppen erhält in der Woche weiterhin Fernunterricht.

Die Durchführung setzt unter den Prämissen der Hygiene und Kontaktbeschränkungen einen enormen Organisationsaufwand voraus. Die Planungen dazu beginnen am heutigen Montag. Es wird sich zeigen, ob Schule den Corona-Anforderungen gewachsen ist. Eine erste Tauglichkeitsprüfung steht diese Woche an. Die schriftlichen Abiturprüfungen werden in den größten Klassenräumen durchgeführt, der Zugang erfolgt nur in Kleingruppen mit Abstandsmarkierungen. (Bilder).

Fest steht: Am 4. Mai werden nicht nur in freudige Schülergesichter sehen, sondern auch in vorsichtige bis ängstliche.In vielen Familien herrscht nicht nur Erleichterung ob dem Re-Start Schule. Es schwingt auch Unsicherheit und Angst um die eigenen Kinder mit. Kann Schule die Hygienestandards umsetzen? Ist der Mindestabstand in der Schule und auf dem Hin- und Rückweg einhaltbar? Ist Schule nicht ein potenzieller Infektionshotspot? Kommt das alles doch zu früh?

Die Hamburger Elternkammer meldet in ihrer aktuellen Mitteilung vom 17.4. jedenfalls starke Bedenken an, fürchtet um die Gesundheit der Kinder und fordert die hundertprozentige Umsetzung und Sicherstellung der RKI-Kriterien in allen Hamburger Schulen. Selbst jüngere Schüler äußern Zweifel daran, dass in und um die Schule herum die Regeln eingehalten und die Infektionsmöglichkeiten gänzlich ausgeschaltet werden können. Sie haben an Angst vor Ansteckung. Sie sind deshalb wochenlang kaum vor der Tür gewesen.

Auf der anderen Seite stehen die Eltern oder gar Alleinerziehenden, die seit Wochen unter enormer Mehrfachbelastung stehen. Sie hoffen auf die Rückkehr eines Schulalltages, sie sehnen sich nach Entlastung. Das Leben zwischen Home Office und Home Schooling, Haushalt und Kinderbetreuung zerrt an den Nerven. Hinzu kommen andere Probleme, vielleicht sogar mit dem Job oder dem Geld. Und so, wie es momentan aussieht, müssen gerade die Erziehenden von jüngeren Schulkindern noch länger dieser Drucksituation standhalten.

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