Alle wussten es vorher. Ein neues schulisches Leitbild zu erschaffen ist kein einfaches Unterfangen. Erst recht nicht, wenn das gesamte pädagogische und auch das nichtpädagogische Personal mit einbezogen werden soll. Die Gretel aber geht bewusst diesen Weg. Dabei spielen die Schulleitungsgruppe und ein graduierter Fachmann hervorgehobene Rollen.
So sammelten sich heute Morgen um halb neun über hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Aula der Großen Gretel. Planungstag. Thema: Überarbeitung des Leitbildes. Aufschlag Schulleitung. Die fünf Leitungsmitglieder hatten schon vorgearbeitet und drei Essentials verschriftlicht, die auf alle Fälle Elemente des neuen Leitbildes darstellen sollten. Die Stichworte sind: Lernentwicklung, Persönlichkeitsentwicklung, Beziehungsarbeit sowie Demokratie und Vielfalt.
So weit so gut. Nun kam der Profi ins Spiel. Dr. Joachim Hermann vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Mit im Gepäck hatte Herrman das 100%-Verfahren, eine Prozessarbeitsmethode für Großgruppen wie diese. In drei Arbeitsschritten – sammeln, bewerten, nachverhandeln – wurde an der einfachen Fragestellung, nach welchen pädagogischen Grundsätzen sich Arbeit und Unterricht ausrichten soll, gearbeitet.
Ein Leitbild ist ein Anspruch für die Zukunft, so Herrmann, und soll unser Handeln leiten. Das Leitbild ist also keine Bestandaufnahme, sondern eine Zielsetzung, der es möglichst nahe zu kommen gilt. Auch gilt das Leitbild als interne Richtschnur für alle professionellen Schulbeteiligten. Das Leitbild wandert also nicht zwangsweise zur Außendarstellung in den (digitalen) Schulschaukasten.
Die Arbeitsschritte sind spannend, zumal beim Sammeln und Bewerten nicht gesprochen werden darf. Nur das Geschriebene zählt in diesem Moment. Die Diskussionen werden so in den Schritt drei verschoben und bekommen dort eine entwickelte Qualität. Vor dem dritten gab es allerdings noch eine verdiente Mittagspause. Dann wurde gestärkt „nachverhandelt“. So schaffte es so mancher Leitbildpunkt doch wieder in den Topf der wichtigsten Leitbildzutaten. Diese sind nun einhundertprozentig im folgenden Prozessabschnitt dabei.
Um 16 Uhr war Schluss. Die Schulleitung und auch Dr. Hermann zeigten sich in einem kurzen Fazit sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Leitbild-Planungstages. Profi Herrmann wird die von dem Kollegium formulierten Vorschläge zum Leitbildinhalt, die durch eine 100%-Zustimmung legitimiert wurden, strukturieren und veranschaulichen. Dieses Bild wird dann Vorlage sein für die Finalisierung des neuen, zukünftigen Leitbildes der Gretel sein.
Leitbild entwerfen. Nicht einfach. Deshalb geht ein großes Dankeschön an Dr. Joachim Herrmann für die klare Gestaltung des Kreativtages.