Wenn man die Entlassungsfeier am gestrigen Freitagnachmittag (12.7.24) mit wenigen Begriffen umschreiben müsste, passten die Adjektive humorvoll und harmonisch sehr gut. Denn so empfanden die offizielle Verabschiedung der Mittelschulabsolventen nicht nur die meisten Anwesenden, auch die zuständige Abteilungsleiterin, Undine Sachweh, zog dieses Fazit. Sie war am Ende zwar erschöpft, aber glücklich mit „ihren“ Schülerinnen und Schülern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Die Großen Gretel. 14 Uhr. Die Aula ist rappelvoll mit Eltern, Geschwistern, Großeltern und Freunden. In den ersten Reihen: die gut gekleideten Absolventinnen und Absolventen. Ihre ESA- und MSA-Zeugnisse liegen bereits in Sichtweite. Schulleiterin Anja Oettinger beginnt. Sie lobt explizit die Eltern und Kolleginnen und Kollegen für ihre engagierten Anteile am schulischen Erfolg der nun jungen Erwachsenen. Die Schüler selbst, so Oettinger, hätten auf, ja, ganz vielfältige Weise das Schulleben bereichert.
Die nun folgenden Wege seien vermutlich selten gradlinig, prognostizierte Oettinger, Umwege seien aber oft eine den Horizont erweiternde Bereicherung. Also mutig sein! Das ist in vielen nachfolgenden Beiträgen ohnehin ein zentrales Credo. Bevor die einzelnen Übergabezeremonien beginnen, bedankt sich Undine Sachweh bei den Schülerinnen und Schülern im Besonderen für den harmonischen Mottotag zuvor, an dem alle gemeinsam gefeiert haben. Dann nimmt auch sie offiziell Abschied.
Anschließend beginnt das individuelle Klassenprogramm: Beiträge des Tutorenteams, auch Schülerbeiträge, individuelle Zeugnisübergabe, Fotos. Den Rahmen komplettiert der Sektausschank der 9c, die wunderbare Moderation von Mario Schulmann sowie der musikalische Beitrag von Toghyan Salimi aus der 5d, der es nach nur sieben Monaten Klavierspielen schon mit klassischer Musik aufnimmt und auch die Herzen des Publikums in Rekordzeit gewann.
Zudem lockern Kahoot-Challenges die Atmosphäre immer wieder auf. Nils Gadau und Eric Ossowski führen dabei gut gelaunt und mit viel Selbstironie durch Fragen wie: Wer wurde beim Haare glätten (mit Eisen!) im Schulflur erwischt? Wie heißen die drei literarischen Hauptgattungen? Oder: Welcher Tutor hatte seinerzeit den miesesten Abischnitt? Es gab viel zu lachen und eine Reihe überraschender Ergebnisse!
Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht die von Ksenia Hering geführte Internationale Vorbereitungsklasse (IVK) ESAb. Die Schülerinnen und Schüler, die alle Fluchterlebnisse haben, schafften es, sich binnen nur eines Jahres das ESA-Wissen anzueignen. Darüber hinaus lobte Hering ihre enorme Anpassungs- und Integrationsfähigkeit. Ferner wurden eine Schülerin und ein Schüler aus Jahrgang 9 mit ESA verabschiedet. Sie gehen trotz guter Zensuren ab August in die duale Ausbildung. Sicher keine schlechte Entscheidung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und dem durchlässigen Bildungssystems.
Und dann kamen die zehnten Klassen, der Hauptact. Die Tutorinnen und Tutoren waren voll des Lobes für ihre Schützlinge, mit denen sie immerhin sechs Jahre lang durch dick und dünn gegangen sind. Viele bemerkten unglaubliche und unerwartete Entwicklungsschritte der Kinder, entdeckten besondere Stärken, trotz manchem „Rucksack“. Teamspirit und „Meinungsstärke“ wurden herausgehoben, genau wie das Motto Lachen & Lernen. Als Methodenwechsel gab es seitens des pädagogischen Personals auch immer mal etwas Audiovisuelles. Die Videos und Bildsequenzen aus sechs Jahren Schul- und Freizeit brachten selbst Klassenfremde zum Schmunzeln.
Auch die Schülerinnen und Schüler selbst nahmen die Gelegenheit des Abschieds wahr. So gab es inhaltlich differenzierte und emotional-warme Beiträge von Sally (10d) und Fiona (10f). Collin aus der 10a und Jordon aus der b versuchten sich dagegen eher im launigen Stehgreifrevier, kurzweilig war es aber allemal. „Erfolg ist kein Glück!“. Der Titel von Kontra K, der das Tutorenvideo der 10a akustisch untermalte, fasst im Grunde die sechs Jahre schulischer Erlebnisse und Erfahrungen aller Beteiligten treffend zusammen.
Im Ausklang des Entlassungsfeiermarathons, beim Sektchen auf dem Schulhof, fiel bei den Absolventen die Anspannung allmählich ab. Sie genossen die Momente mit ihren Eltern, Freunden und den Klassenkameradinnen und Kameraden. Am Abend folgten noch klasseninterne Partys, ein gemeinsames Essen zuvor vielleicht. Einige werden sich weiter jeden Tag in der Schule begegnen. Sie nehmen den „Oberstufenweg“. Andere wiederum werden sich aus den Augen verlieren. So ist das im Leben. Ein Abschied ist auch immer ein Neubeginn. Macht es gut und zuversichtlich!
„Es war schön, dass ihr bei uns wart.“ (Anja Oettinger gestern Abend).
Nachfolgend die entlassenen Klassen, ihre Tutoren-Teams im Überblick:
Internationale Vorbereitungsklasse (IVK) ESAb | Ksenia Hering
10a | Daniel Bier, Anja Baumgart, Andrea Meyer (Sozialpädagogin)
10b | Eric Ossowski, Sabine van de Mark, Andrea Meyer (Sozialpädagogin)
10c | Klara Tazlerova, Justina Eickolt-Bothor, Sebastian Schumann (Sozialpädagoge)
10d | Nils Gadau, Partick Tscherning, Manuela Wrede (Sozialpädagogin)
10e | Stefan Pfeiffer, Jeanette Jennings, Mario Schulmann (Sozialpädagoge)
10f | Christopher Siechau, Manuela Schütt, Andrea Meyer (Sozialpädagogin)
Last not least ein paar Fakten:
46 Schülerinnen und Schüler (SuS) schafften aufgrund ihrer Leistungen den Übergang in die Oberstufe. Die meisten bleiben natürlich auf der Gretel.
49 SuS erreichten den MSA, 40 den eESA. 11 SuS des Jahrgangs verlassen ohne Abschluss die Gretel. Entsprechende Übergangsschulen sind bereits anvisiert.