Irgendwie steht ein Abschied auch immer im Zeichen der Zukunft, beschäftigt alle die Frage, was nun die nächsten Schritte sein könnten. In diesen Zeiten kommt aber noch mehr hinzu. Es geht offenbar nicht nur um die persönliche Zielsetzung und Weiterentwicklung. Es geht auch um die Perspektivgestaltung aller.
Kriege und Krisen bestimmen auf unabsehbare Zeit den nächsten Lebensabschnitt unserer Abiturientinnen und Abiturienten mit, die am gestrigen frühen Abend in der Aula der Großen feierlich verabschiedet wurden. Auf sie warten wichtige Aufgaben. Aber dazu später mehr.
Beginnen wir mit den schönen Facetten einer Abitur-Entlassungsfeier. Die Aula durchflutende Sonnenstrahlen, buntes, Publikum aus Familien, Geschwisterkinder, Großeltern, aktuelle und ehemalige Tutorinnen und Tutoren, Fachlehrerinnen und Fachlehrer und natürlich aufgeregte Absolventinnen und Absolventen des höchsten allgemeinbildenden Schulabschlusses: das Abitur. Es startet der Shootingstar unter den Gretel-Talenten, Toghyan Salimi mit einem musikalischen Beitrag.
Toghyan besucht die 5d. Vor sieben Monaten begann er mit dem Klavierspiel. Musiklehrerin Marika Lapauri-Burk erkannte sofort seine besondere Begabung, förderte ihn. Gestern begeisterte er die Hochschulreifen und deren Anhang. Er trug unter anderem eine Mazurka von Glinka und die Etüde No. 1, Op. 299 von Czerny in C-Dur vor. Und zwar so, als könne man annehmen, der junge Mann bespiele bereits sieben Jahre die schwarzen und weißen Tasten. Sensationell!
Schulleiterin Anja Oettinger nahm ihn umgehend nochmal in ihrem Eröffnungsbeitrag lobend auf. Dann, an die eigentliche Zielgruppe gerichtet, sagte sie, es sei für die Gretel wichtig, dass deren Absolventen mutig und neugierig die Schule verlassen. Nicht jeder Weg verlaufe gradlinig, nicht immer stelle sich Erfolg sofort ein und Lebensglück resultiere nicht automatisch aus Topjob und hohem Einkommen.
Der kommissarische Leiter der Abteilung Oberstufe, Ceyan Cüce, schloss sich diesem Tenor an und glaubt, die Abiturientinnen und Abiturienten haben auf der Gretel bereits ein gutes Resilienztraining erhalten. Das stärke sie für zukünftigen Challenges. Natürlich fügte er noch einige Fakten zum Schulfinale an. 30-mal Abitur und fünf-mal Fachabitur gab es zu verteilen, drei-mal ein Einser-Abi. Herzlichen Glückwunsch!
Da sind wir beim Stichwort. Bevor es die Reifezeugnisse, Berufsorientierungszertifikate und die Abschiedsblumen in die Hand gab, erhielten die Tutorinnen und Tutoren der drei Abschlussklassen die Gelegenheit zu einem finalen Beitrag zu ihrer gemeinsamen Lern- und auch Freizeit. Natürlich gab es aus der Sportklasse (13a) zahlreiche Anekdoten zu berichten. Ole Eley und Jörg Schmidt-Indorff brachten sie mit einem Lächeln rüber. Beide nehmen im Übrigen auch Abschied von der Gretel, gehen ins Nachbarbundesland bzw. in den Ruhestand.
Die „Kieferspezialsondereditionattestauflage“ bildete einen der Schmunzelpunkte im Beitrag des 13b-Tutors Carsten Kiefer. Richtig gefühlvoll und eben auch politisch wurde das Tutorinnenduo der Kunstklasse 13c, Astrid Scharff und Christine Liberra. Sie betonten die familiäre Atmosphäre in den letzten drei Jahren in ihrer Klasse und appellierten an ihre Schülerinnen und Schüler einerseits ihre Träume zu verwirklichen, andererseits aber auch den Blick auf die Welt zu behalten und Demokratie und Frieden zu verteidigen. Die Botschaften kamen an!
Ein Sektempfang, traditionell ausgereichtet von Zwölftklässlern, schloss die Zeremonie ab. Ausgelassen wurde nun auf dem Schulhof nachgefeiert, Eltern umarmt und fleißig Bilder geschossen. Heute Abend steigt dann die Party richtig steil. Ab 18 Uhr ist Abiball!
Liebe Leute, bleibt immer schön sauber. Die Gretel wünscht euch alles Gute für eure durchaus zuversichtliche Zukunft!