Janat und Lida aus der 6d sind ganz aufgeregt. Mit Recht. Sie haben vor einigen Wochen leidenschaftlich ihre Kreativität herausgefordert und fleißig gewerkelt und gebastelt. Heraus kamen bunte, handgeknüpfte Armbänder, Buttons und Holzherzen.
Andere Kinder aus Jahrgang 6 produzierten lasierte Keramikschalen aus Ton, Lesezeichen oder Untersetzer aus Filz. Ebenso anspruchsvoll verlief die Manufaktur von Klemmbrettern, Jenga-Spielen, Frühstückstabletts oder das Ziehen von Kerzen.
Am Ende standen den Besucherinnen und Besuchern am Tag der Talente (8.6.24), dem Schulfest der Gretel, sowie auf dem Sommerfest am Fleetplatz (28.6.24) ein Warenangebot von mehr als einhundert verschiedenen Produkten zur Kaufverfügung. Und das wurde genutzt. Über einhundert Euro gingen heute so als Spende an die Tafel Bergedorf e.V.
Der Leiter dieser gesellschaftlich und für den Bezirk im Besonderen wichtigen Einrichtung, Peter Kouzora (70), kam heute persönlich in die Kleine Gretel. Nicht nur, um sich die Spende abzuholen. Vielmehr war er sehr interessiert an der Idee der Kinder und der Durchführung. Es entstand in der Aula ein munterer Dialog.
Auch die Kinder hatten Fragen zur Arbeit der Tafel: Wer denn die Lebensmittel finanziere und ob immer genügend Spenden vorhanden sind damit die „Kunden“ – so nennt die Tafel die Bedürftigen – auch immer genügend Lebensmittel zur Verfügung haben? Sie erfuhren von Kouzora („Nennt mich einfach Peter…“), dass es die Tafel in Bergedorf schon 26 Jahre gibt, mehr als 180 ehrenamtlich (!) arbeitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Woche bis zu 2500 Menschen Versorgen.
So war Kouzoras Besuch auch eine besonders lehrreiche „Unterrichtsstunde“ für die jungen Spenderkinder. Sie waren glücklich, dass das Geld, das aus ihrem persönlichen Engagement generiert wurde, nun gut angelegt ist und anderen weiterhilft. Die bedankten sich am Schluss natürlich mit der Übergabe des Bargeldes und einer von allen unterschriebenen Gretel-Grußkarte.
Die Initiative zur Spendenaktion kam übrigens von Kollegin Nicole Jacks. Die umtriebige Sozialpädagogin wusste sofort, dass die jungen Gretelianerinnen und Gretelianer mehr als bereit sind für die Allgemeinheit etwas zu tun.
Professionell wurde sie von Kunstpädagogin Christine Liberra und Sozialpädagogin Manuela Wrede unterstützt, die die sozial engagierten, kleinen „Werktätigen“ entsprechend anleiteten. Liberra betont, dass fast ausschließlich mit Natur- und Recyclingmaterialen gearbeitet wurde. Eine Aktion, die sicher weiter Schule machen wird an der Gretel. Janat und Lida stehen jedenfalls schon in den Startlöchern.