Die drei Klassen des zweiten Semesters konnten in der letzten Woche an drei Tagen viele Impressionen sammeln. Anne und Evelina aus der 12b beispielsweise genossen in ihrer ersten Veranstaltung am 14. Mai 2024 Aussicht und Ambiente im Hause eines Global Players der Logistik. Der dänische Konzern Maersk – einst weltgrößte Reederei – „wohnt“ vorübergehend an der Ericusspitze. Schon im Juni geht es aber ins neue Quartier neben dem Chilehaus. Dort sei es noch schöner, so die Azubis, die durch die Veranstaltung führten.
Neben den Ausbildungsmöglichkeiten und beruflichen Entwicklungsoptionen erfuhren die Zwölftklässler auch etwas über die Strategieausrichtung des Konzerns, der sich zukünftig breiter aufstellen will. Das „Prinzip der Augenhöhe“ funktioniert. Nicht die Personalleitung selbst, sondern die Azubis oder Dualis stellen den interessierten Schülern Berufe, Optionen und Unternehmen vor. Das ergibt mehr Dialog und eine Win-win-Situation.
Seit mehr als einem Jahrzehnt ist die Gretel-Bergmann-Schule auch in der Oberstufe mit einem stimmigen Berufsorientierungskonzept bestens aufgestellt. Die Berufsorientierung (BO) ist Querschnittaufgabe wird lückenlos von Klasse 5 bis 13 betrieben. In der Klassenstufe 12 bekommen die Vorabgangsschülerinnen und -schüler dann ein Intensivprogramm. Die BO-Tage, die viel Praxiseinblicke vorhalten, sind das Herzstück. Das Berufswahlsiegel, das die Gretel schon seit Langem besitzt, dokumentiert die ausgezeichnete BO.
Die Schülerinnen und Schüler können vorab unter 60 verschiedenen Angeboten auswählen. Die Quantität ist Resultat der langjährigen Kooperation der Gretel mit den Stadtteilschulen Kirchwerder und Lohbrügge. Die arbeits- und planungsintensive Organisation und Durchführung in dieser Größenordnung kann nur durch Zusammenarbeit geleistet werden. Auch qualitativ braucht sich das Angebot nicht zu verstecken. Vermutlich ist es sogar einzigartig in Hamburgs Schullandschaft.
Die Top-Ausbildungsbetriebe Hamburgs [auf den Bildern Körber Group/Hauni, BAT, d. Red.] sind am Start, aber auch viele interessante Unternehmen, die namentlich weniger bekannt sind, dafür aber mit erstklassigen, immer laufenden, nachhaltigen und/oder zukunftsorientierten Branchen auftrumpfen. Produzierendes Gewerbe, Handwerk, Handel, Verwaltung, Dienstleistung sowie eine Reihe akademischer Optionen stehen den angehenden Abiturienten zur Auswahl.
In den zweistündigen Einheiten kommen sie aber nicht nur ins Gespräch mit wenig älteren Azubis und Dualis. Sie können sich häufig schon praktisch ausprobieren, erkunden Haus und Gelände und erfahren, wie viel sie in Ausbildung verdienen und welche Benefits noch addiert werden. Das sind im Übrigen nicht wenig. Es wird deutlich, dass überall Nachwuchs und vernünftige Fachkräfte gesucht sind. In einer soliden Mitarbeiterschaft liegt die Zukunft, Digitalisierung, Homeoffice oder KI zum Trotz.
Das Fazit der Zweitsemester zu den BO-Tagen fiel dementsprechend positiv aus. Die Organisation war sehr gut, die Eindrücke erkenntnisreich und gewinnbringend für die bald anstehende Entscheidung: Was kommt nach dem Abi?
In diesem Kontext und von Herzen:
Ein Riesendankeschön an alle Unternehmen und Institutionen für die Unterstützung und Realisation der BO-Tage – und das nun schon über so viele Jahre!