Erstklassige Verabschiedung: Hausmeister Weber geht in den Ruhestand

Josef Weber ist seit mehr als 30 Jahren im Dienst. An der Gretel ist er eine Institution. Am 30. April geht er nun in den verdienten Ruhestand. Gestern Nachmittag wurde er in der Aula der Großen Gretel im Rahmen eines stimmungsvollen Programms offiziell verabschiedet.

Vielleicht hat es sogar etwas Stimmiges. Im Rahmen einer bis ins Detail von Theaterkollegin Milana Nudelmann choreografierten tänzerischen Szene wurde Josef Weber, den die allermeisten im Hause nur mit „Herr Weber“ ansprechen, im Wortsinn inthronisiert und so zu einer Art „Josef der Große“. King of Facility Management.

Diese Überhöhung schätzt Weber eigentlich gar nicht. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte es eine stille, kaum wahrnehmbare Verabschiedung gegeben. Stattdessen aber wurde im Hintergrund doch an vielen kleineren und größeren Danksagungen, Anekdoten-Erzählungen, Aufführungen, Vorträgen und natürlich Präsenten gearbeitet. Dabei waren die Vorträge überaus schwungvoll, voller Witz, Selbstironie, Sympathie und überhaupt nicht formell.

Nachdem Weber unter Standing Ovation der rund 80 Gäste Einzug hielt und in einem gemütlich-geplüschten Sessel Platz nehmen durfte, nahm Semra Turan, zuständige Objektmanagerin von Schulbau Hamburg (SBH), mit ihrem persönlichen Beitrag („Lieber Josef…“) jegliche Steifheit derartiger Veranstaltungen heraus und lobte Webers professionelle Kompetenz und Gelassenheit. Daran knüpfte auch Anja Oettinger an. Der Mann, der wohl jede Schraube im Hause kenne, so die Schulleiterin, sei über Dekaden das Öl in der schulischen Maschinerie gewesen. „Er wird fehlen!“

Tatsächlich blickt Josef Weber auf eine einzigartige Dienstvergangenheit zurück. Im Grunde hat er den Schulkomplex an der Margit-Zinke-Straße Anfang der 90er Jahre mit aufgebaut. Wo sind jetzt in diesem Klassenraum die Leitungswege unter Putz? Wie sind die Zu- und Abwasserwege in den Sektoren K1 zu warten? Für Weber sind derlei Fragen keine große Herausforderung. Darüber plaudert er unter anderem in einem am Freitag gezeigten und von Kollegin Lapauri-Burk unter Vorwand gedrehten Video freudestrahlend.

Mit viel Herz und Sachverstand, vor allem aber mit einer Menge professioneller Verantwortung ging Weber durch die Dienstdekaden. Dabei stellte er sich eine Reihe verschiedener Schulleitungen – viele waren ihm zu Ehren tatsächlich zugegen - ein und passte sich auch der radikalen Veränderung durch die Einrichtung von SBH an. Wobei. Anpassung bei Weber aber nicht bedeutet, opportun zu sein.

Der manchmal etwas grantlig-introvertiert wirkende Weber ist ein Analytiker mit klarer Denke, kritischer Haltung und Meinung. Sein berühmtes „Ende Kommentar“, das seine Statements zur Sache traditionell beschließt, war in den Redebeiträgen am Freitag der Running Gag. Dass Weber auch viel Sinn für Humor hat, gebildet ist und eine offene Weltsicht vertritt, wissen vielleicht nicht viele. Es machte ihn aber gerade für diesen Führungsjob an der Gretel so passend.

Verantwortungsbewusst. Das ist ein durchgängiges Prädikat für Weber in den Vorträgen. Irgendwie lässig, aber niemals nachlässig. Das bewies er dann im Tanzsketch von Nudelmann, die direkt zuvor auch eine Schüleraufführung (Ukrainische Volkstänze in ironischer Verarbeitung von Webers legendären Sylvester Partys in der Schule) leitete. Umgarnt von vier Reinigungskräften, die sich dann als charmante Tänzerinnen outeten, erteilte „Zar Josef der Große“ nach einigen Momenten des Genusses wieder die klare Ansage, die Arbeit nun endlich fortzusetzen.

Und natürlich wird Weber am Montag und Dienstag noch im Dienst sein. Der 1. Mai, der Tag der Arbeit, ist dann für Weber das Paradoxon: Der erste Tag des Ruhestands. 

Dieser Verabschiedungsnachmittag, durch den Mario Schulmann, selbst schon mehr als 20 Jahre als Sozialpädagoge an der Gretel tätig, eloquent-empathisch moderierte und gemeinsam mit den Kolleginnen Schütt und Lunaeva („Time to Say Goodby“ und „My Way“) auch musizierte, wird vielen Gästen und sicher auch Josef Weber selbst lange in Erinnerung bleiben. Darin schwelgen wird Weber vielleicht auf der Terrasse seines kleinen Hauses an der Schwarzmeerküste oder daheim in Escheburg. Vielleicht aber auch beim Wandern in zentralasiatischen Regionen. Back to the Roots.

Im Namen der Schule, im Namen aller: Danke für alles Josef, bleib gesund und wie du bist!

Das Wichtigste bist jetzt DU!

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