Kahoot, so Sarah Kuder, Tutorien der 10c und Mitplanerin der Feier, sei ein unterrichtlicher Dauerbrenner gewesen in den letzten Jahren, darum wäre es nur konsequent, damit auch in die Veranstaltung zu starten. Wie denn die Schulleiterin heiße? Astra oder Oettinger? Welche Kollegin aus 10 denn am längsten an der Gretel sei? Oder welcher Kollege den miesesten Abi-Schnitt gehabt habe? Das Publikum, Eltern, Verwandte, zahlreiche mittelbar und unmittelbar beteiligte Kolleginnen und Kollegen, alle konnten sich beteiligen bzw. aktiv via Handy mitraten. Ein Riesenspaß mit verblüffenden und lustigen Erkenntnissen.
Zuvor eröffnete allerdings Anja Oettinger, die Schulleiterin, ganz offiziell die Verabschiedung. Sie lobte die vor ihr sitzenden Absolventen, die, wie später auch die Tutorinnen und Tutoren in ihren Beiträgen bestätigten, nicht nur in den Corona-Jahren sehr viel Resilienz zeigten und ihren Weg erfolgreich zu Ende gegangen sind. Künftige Umwege, so Oettinger, sollten als Chance gesehen werden, Neues zu entdecken.
Die zuständige Abteilungsleiterin Undine Sachweh schloss sich Oettingers Worten an. Sie gab sich sehr zufrieden mit dem im Vergleich zu den Vorjahren relativ kleinen Jahrgang mit „nur“ fünf zehnten Klassen. Es seien unheimlich viele interessante und sehr talentierte Schülerinnen und Schüler dabei. So zum Beispiel ein ukrainischer Kriegsflüchtling, gerade mal ein Jahr in Hamburg, sprachlich und gedanklich schon heimisch, der nun den weiteren Bildungsweg in die Oberstufe nimmt!
Zurück zu den einzelnen Klassen, die nacheinander an die Reihe kamen. Die 10c startet. Kuder und ihr Kollege Rauschert rappen und tanzen sich unter dem Applaus des gesamten Publikums durch die sechsjährige Klassengeschichte. Simon Schwartz-Mercury und Kollegin Langeleh sprechen augenzwinkert von „Blut, Schweiß und Tränen“, aber auch mit viel Hochachtung über die Schüler ihrer 10b. Alle Anstrengungen in den Härtejahren der Vollpubertät hätten sich gelohnt, nach hinten raus wurde es sehr angenehm, so die beiden.
Ähnliche Feststellungen machte auch Ceyan Cüce, der Tutor der 10a. Sein Video über die vielen gemeinsamen Jahre und einige gesammelte Schülerzitate sorgten für diverse Lacher, offenbar „schrieb die 10a Geschichte“. Für die emotionalen Momente sorgte dann Cüces Schülerin Nabila. Sie betonte den familiären und solidarischen Charakter der Klasse und dankte allen beteiligten Kollegen sowie explizit der nicht anwesenden Co-Tutorin Britta Dahlke.
Mit viel Gefühl ging es auch musikalisch zur Sache. May (12b) coverte Adele, Daniel (13c – gerade entlassen) interpretierte Sam Smith, begleitet von seinem kongenialen Partner und Klassenkamerad Dawid auf der Gitarre. Gleb und Noah aus der 10e performten – trotz eigener Entlassung - zum Finale der Feier eine coole Linked Park-Nummer an Flügel und Stromgitarre.
Etwas unter Strom standen sicher auch die aufgerufenen Schülerinnen und Schüler, wie abschließend die der IVK, der 10d und der 10e. Gang zur Bühne, Glückwünsche und Umarmungen durch Schulleitung, Abteilungsleitung, Tutoren, Abschlusszeugnis und Rose in den Händen koordinieren, Aufstellung zum Fotoshooting auf der Bühne und später auch draußen auf dem Schulhof, alkoholfreien Sekt trinken und sich schon auf den Abend freuen. Denn dann startete die große Party in der Aula.
Noch aber waren Klassen zu entlassen. Das Tutoren-Tandem Hut und Kreit schwärmten vor allem von der abschließenden Klassenfahrt nach Kroatien, von der man gerade erst zurück sei: eine intensive und sehr harmonische und intensive Zeit mit den Schülern sei das gewesen. Die Sahnehaube auf viele gemeinsame Jahre. Schülerin Caitlyn bestätigte in ihrem liebevollen Beitrag diese Stimmung.
Gleichermaßen innig und harmonisch ging es bei der 10e des Duos Weber/Sterzer zu. Sowohl Kollege Weber, seine Kollegin Sterzer und auch Schülerin Sinan betonten vor allem die solidarischen Lernprozesse und das einzigartige „Klassengefühl“. Dieses kam auch in der IVK von Annabell Kosakowski auf. Den Schülerinnen und Schüler, die alle eine besondere Geschichte haben, war Stolz und Optimismus besonders anzumerken, zum Beispiel über bestandene Sprachdiplome.
Der vorerst letzte, vielleicht der allerletzte gemeinsame Freitagnachmittag an der Gretel endete gegen 19 Uhr. Im Grunde ging die offizielle Verabschiedung nahtlos in die eher inoffizielle Abschiedsparty über, die vermutlich mindestens auch nochmal fünf Stunden dauerte.
Lasst es euch gut gehen, lieber kleiner großer Jahrgang 10. Wie sagte die Schulleiterin Anja Astra, Verzeihung, Oettinger: Es gibt jede Menge freien Raum. Seid mutig und nutzt ihn!