Über Bewegungsideen und künstlerische Fremdimpulse zu einer zehnminütigen Choreografie kommen. Das ist zentrale Aufgabenstellung für die Schülerinnen und Schüler einer Klasse. Dabei werden sie unterstützt von einer professionellen Choreografin. Vorbereitungszeitraum: ein Schuljahr, in dem drei bis vier Stunden Tanz offiziell auf dem Wochenstundenplan steht. Dazu kommen zusätzlich einige Außentermine: Theaterbesuche plus Backstage-Einblicke, Stadtrundgänge, spezielle Workshops. Am Ende kommt dann der große Tag der Präsentation. In diesem Jahr ist es der 29. Juni.
Volles Haus im Ernst-Deutsch-Theater an der Mundsburg. Über 200 Schüler aus fünf verschiedenen Schulen laufen aufgeregt durch Foyer und Katakomben. Es sind Sechs- und Siebtklässler. Gleich treten sie auf die große Bühne und zeigen IHRE Choreo im Zeitgenössischen Tanz. Karin Sondermann, Projektleiterin von Step by Step, begrüßt zunächst und ist sichtlich stolz auf die das Conecco-Projekt, das es seit mittlerweile 16 Jahren gibt. Die Gretel ist ebenfalls schon etliche Jahre mit diversen Klassen und Jahrgängen dabei. Das liegt auch und vor allem an der Initiative von Kollegin Claudia Beumer, die die Kooperation zur dauerhaften Angelegenheit machte.
Pepita Carstens ist dabei die schon so etwas wie die hauseigene Choreografin der Gretel. Auch in diesem Schuljahr war sie wieder für die teilnehmende 6a und die 7d der Tutoren Claudia Beumer und Phillipp Wulff zuständig. Street Art, die Kunst des öffentlichen Raumes, sollte als übergeordnetes Thema Impulse liefern für die Schüler-Choreografien. So zog die Schülerinnen und Schüler unter anderem durch das Karoviertel, in dem viele kleine und große, versteckte und deutliche Artefakte aufzuspüren sind - und leiteten diese in Bewegungsabläufe um.
Die 7d beginnt, alle Schüler uniform gekleidet. Tanz, Schauspiel, Dialog. Modern und zitierend. Eine sehr gelungene Präsentation. Die 6a der Tutorin und Theaterlehrerin Bettina Flaig sowie von Irina König legt kurze Zeit später nach. Auch der 6a „gehört“ die Bühne von der ersten Sekunde an. Rap-Musik der frühen 1980er Jahre, der Geburtsstunde der Street Art in Hamburg, sorgt für die passende Rhythmusvorgabe, die durch gutes Timing und coole Moves der Schüler veredelt wird.
Donnernden Applaus gab es natürlich für alle Auftretenden an diesem Nachmittag. Nicht nur Schulleiterin Oettinger war beeindruckt, auch die Tutorinnen selbst. Es sei immer erstaunlich, wie sich die Gruppen und jeder einzelne zum richtigen Zeitpunkt fokussieren kann und welche unerwarteten Stärken und Talente in den jungen Menschen stecken würden.
Die Kooperation der Gretel mit Step by Step, das von der Hamburger Bürgerstiftung mitfinanziert wird, geht auch im kommenden Schuljahr sicher weiter. Dann werden wieder neue (Tanz-)Talente sichtbar. Apropos. Offizielle Bilder von der Präsentation im Ernst-Deutsch-Theater folgen noch.