Review: Berufsorientierungstage in Jahrgang 12

Seien wir ehrlich, die Entscheidung, was man machen soll nach der Schule, wird nicht einfacher. Zu vielfältig erscheinen die Möglichkeiten. Gerade für Schüler: innen der Oberstufe ist es nahezu eine Qual, sich „richtig“ entscheiden zu müssen, gibt es doch 15 000 unterschiedliche Studiengänge. Dagegen wirken die rund 350 dualen Ausbildungsoptionen geradezu übersichtlich. Das Gegenmittel heißt deshalb Orientierung, und die möglichst praktisch konstruiert.

Die Berufsorientierung in der Oberstufe der Gretel ist seit vielen Jahren durchkonzeptioniert und hat sich in vielen Evaluationsstufen bewährt. Das praktische Herzstück bilden die Berufsorientierungstage (BOT) in Jahrgang 12, ein Jahr vor dem Abitur. In enger Zusammenarbeit mit den Nachbarstadtteilschulen Lohbrügge und Kirchwerder wird den angehenden Abiturienten ein inhaltlich breites Angebot gemacht.

Deutlich über 50 Betriebe, große Unternehmen, Institutionen, Fachschulen, Hochschulen und Universitäten bieten den Schüler: innen Einblicke und Dialog auf Augenhöhe. Die Zwölftklässler können zuvor ihre vier Praxisbesuche ganz nach ihrem Interesse auswählen. In der Woche vor den Maiferien war es wieder so weit. Die BOT wurden in den Klassen an einem Tag vorbereitet. An den drei Folgetagen ging es in die Unternehmen oder Unis. Ein Nachbereitungstag folgte.

Der Arbeitsmarkt ist gerade sehr Arbeitnehmer-freundlich. Das spürt man deutlich beim Besuch der Unternehmen, die händeringend passenden Nachwuchs suchen und dementsprechend den potentiellen Kandidat:innen sehr gute Konditionen bieten. So auch die Marker oHG, die seit ein paar Jahren im Gewerbegebiet Allermöhe ansässig ist, also um die Ecke.

Der Gründungschef Michael Marker persönlich begrüßte jeden einzelne Schülerin und jeden Schüler zu Beginn per Handschlag und erkundigte sich nach dem Befinden, bevor er im lockeren Ton die Firmengeschichte des Großhandelsunternehmens zusammenfasste. Spürbar für alle ist die familiäre und freundschaftliche Atmosphäre im ganzen Haus. Von Personalleitungsseite werden den Schülergästen das Unternehmen, vor allem aber die Ausbildungsbedingungen und die Weiterentwicklungsmöglichkeiten vorgestellt.

Was kaum jemand weiß: Abiturienten können in der Regel die Ausbildung – hier zum Beispiel zum Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandelsmanagement verkürzen. Die Übernahmechancen liegen im Grunde bei einhundert Prozent. Noch überzeugender sind die Weiterbildungsoptionen, zum Beispiel Richtung Fachwirt (entspricht einem Bachelor) oder Betriebswirt (entspricht dem Master). Dieser Weg, der mit viel Praxis und Berufserfahrung einher geht, ist vielleicht für viele interessanter als der rein theoretische, akademische.

Die jungen Männer und Frauen aus den drei Stadtteilschulen kamen anschließend noch in den Genuss einer Führung durch die Hallen des Unternehmens, das mit frischem Gemüse und Obst vor allem die kreative Gastronomie der Metropolregion Hamburg just in time beliefert. Dabei waren die Informationen des Mitarbeiters, der bereits über zwanzig Jahre für Marker tätig ist, genauso erfrischend wie die Temperaturen in den Lagerhallen. Frischeunternehmen eben.

Welche Effekte haben die praxisnahen Dialoge vor Ort bei unseren Schülerinnen und Schülern, sei es bei Marker, Randstad, der Haspa, bei BAT oder Airbus. Fachkräfte werden gesucht, zumindest zartrote Teppiche vor den Schülern ausgebreitet. Generell sind die Rückmeldungen absolut positiv. Bei nicht wenigen fallen ersten Entscheidungen Richtung konkreter Ausbildung oder eines bestimmten Studiengangs. Das wird über Feedback-Bögen eruiert. Das Gesamtfazit ist ebenso eindeutig positiv. Der organisatorische Aufwand für die BOT lohnt auf alle Fälle. Die außerschulischen und praktischen Einblicke setzen bei den Schülern ganz besondere Impulse und helfen immens bei der beruflichen Zukunftsentscheidung, so dass diese eben nicht zur Qual wird.

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    Schulbüro: Uta Hansen-Link, Songül Tiras, Jasmin Wunderlich-Dau

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